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Der Minimalistische Start ins Jahr - Weniger, Dafür Besser

Minimalist Biohacker Minimalistischer Jahresstart Ordnung
Foto von olia danilevich von Pexels

Die Kurzfassung

Was wenn Du jeden einzelnen Vorsatz, jedes Ziel für das neue Jahr, erreichen würdest? Wie würde dein Leben aussehen? Welches Gefühl hättest Du am Jahresende, beim Feiern mit Freunden und der Familie? Dieser Artikel beschreibt einen etwas anderen Weg, um neue positive Gewohnheiten umzusetzen und deine Ziele zu erreichen.

  • Was (eigentlich) die größte Herausforderung für die erfolgreiche Umsetzung deiner Vorhaben ist.
  • Wieso die reine Optimierung, und MEHR von etwas, nicht immer die Lösung ist. 
  • Eine kleine Challenge, um diesen Ansatz direkt in dein Leben zu integrieren.

Wenn Du zum Jahresstart noch etwas verloren bist, zu viele Optionen hast oder deine Vorhaben bisher nicht konsequent umsetzen konntest, ist dieser Artikel für Dich.


Viele Ziele, viele Vorsätze

Nach einem holprigen Jahr mit vielen Veränderungen, Unsicherheiten und Verlusten, starten wir mit Zuversicht in ein neues Kapitel. Wir setzen uns neue Ziele, einige Vorsätze (auch wenn wir inzwischen wissen, dass die meisten Vorsätze zum Scheitern verurteilt sind), wollen neue Gewohnheiten umsetzen und starten voller Motivation los. Nach einigen Wochen beginnt die Motivation nachzulassen, und wir fallen zurück in alte Muster. Uns geht die Kraft aus, langsam aber sicher. Warum ist das so?

 

Basierend auf meiner eigenen Erfahrung ziehe ich die Schlussfolgerung: Es liegt nicht daran, dass unsere Vorhaben schlecht sind sondern daran, dass wir unsere Ressourcen nachlässig verwalten. Wir gehen davon aus, dass wir mit den richtigen Vorsätzen, viel Motivation und etwas Disziplin jedes Ziel erreichen können. Grundsätzlich stimmt diese Annahme auch, solange ausreichend "innere Ressourcen" zur Verfügung stehen.

 

Darunter verstehe ich unter anderem:

Minimalist Biohacker Jahresziele Bergbesteigung
Foto von Rok Romih von Pexels
  • Disziplin / Willenskraft
  • Aufmerksamkeit
  • Konzentration
  • Energie

Möchten wir ein bestimmtes Ziel erreichen, wie sportlich aktiv zu werden, hängt unser Erfolg davon ab, dass wir ausreichend innere Ressourcen zur Verfügung haben. Die perfekte Metapher ist ein Berggipfel. Die Höhe des Gipfels bestimmt, wie viele Ressourcen wir benötigen. Die Art wie wir die Besteigung angehen bestimmt, wie schnell wir unsere Ressourcen verbrauchen. Und je mehr Gepäck wir dabei haben (in Form von anderen Anforderungen, Aufgaben, Vorhaben), desto schneller sind unsere Ressourcen verbraucht oder desto langsamer können wir laufen.  


Mehr Ressourcen

Der erste Gedanke ist natürlich, die Menge an Ressourcen zu erhöhen, die wir dabei haben. Bisher habe ich die Lösung immer in MEHR von Etwas gesucht. Ich brauche MEHR Konzentration, also trinke ich Kaffee, nehme Supplements und meditiere. Ich brauche MEHR Disziplin, also trainiere ich sowohl Körper als auch Geist darin Dinge auszuhalten. Ich brauche MEHR Energie, also nehme ich mehr Nahrung zu mir und nutze moderne Technologie, um meine Zellen zu boosten. 

 

Dieser Ansatz ist langfristig auch gut, denn so steigern wir unsere Leistungs- und Widerstandsfähigkeit. Um in der Metapher zu bleiben bedeutet es, dass wir die Zeit zwischen Bergtouren nutzen, um uns stetig zu verbessern. Haben wir uns allerdings ein Ziel gesetzt und bereits mit der Besteigung begonnen, bleibt keine Zeit mehr für diese Anpassungen. Wir würden versuchen am Abend, im Basislager, noch zusätzliche Workouts einzubauen, was vermutlich eher zu rascher Erschöpfung führen würde.

 

Und genau das passiert uns auch mit unseren Jahreszielen und Vorhaben. Wir setzen die Latte hoch (was an sich ebenfalls okay ist) und überschätzen unsere Ressourcen. Sollten wir unsere Ziele also niedriger ansetzen, um sie auch zu erreichen? Nicht unbedingt. Den Berggipfel, den Du so gerne erklimmen möchtest, kannst Du ja auch nicht einfach kleiner machen. Ich habe einen weiteren Vorschlag, um deine Ziele trotz knapper Ressourcen zu erreichen: Ballast abwerfen.

Weniger, dafür besser

Die meisten von uns setzen sich ihre Ziele und Vorsätze "on top" zu ihren bereits vollen Terminkalendern und zahlreichen Verpflichtungen. Wir möchten zusätzlich noch Muskelmasse aufbauen, Fett verlieren, eine Sprache lernen, einen Ironman laufen, auf Reisen gehen, ein Haus bauen und vieles mehr. Wir erhöhen die Komplexität in unserem Leben, mit der unser Gehirn fertig werden muss. Das Problem: Unser Gehirn springt von einer Aufgabe zur nächsten und verbraucht dabei sehr viel Energie. Wir denken bereits an das Training, während wir noch bei der Arbeit sind. Beim Training denken wir an die Fremdsprachen-Lektion, die wir noch machen wollen. Beim Abendessen mit der Familie gehen wir in Gedanken bereits den nächsten Tag durch. Wir sind nicht mehr im Moment, sondern verstreut auf viele Ziele und Vorhaben.

 

Das entspricht einem extra Rucksack mit Ballast, den wir beim Aufstieg mitschleppen. Er schwappt hin und her und macht es uns schwer, das Gleichgewicht zu halten und einen sicheren Tritt zu finden. Die zusätzlichen Ziele nehmen uns die Sicherheit und Entschlossenheit, den eigentlichen Gipfel zu erreichen. Die Lösung? Den zusätzlichen Ballast, der nicht wirklich benötigt wird, abzuwerfen. Weniger Ziele und Vorsätze, dafür diese besser und konsequenter umsetzen. Wie sieht das in der Praxis aus? Es bedeutet, dass wir uns zuerst von Gegenständen, Gewohnheiten, Angewohnheiten, Hobbies, Aufgaben oder Verpflichtungen trennen, die nicht zur Erreichung unserer Ziele und unserer Vision beitragen.

 

Ich empfehle, folgende Fragen zu beantworten:

  • Hast Du bereits eine Vision, aus der sich deine Ziele ableiten?
  • Tragen deine Vorsätze und Ziele zur Erreichung deiner Vision bei?
  • Hast Du Dinge oder Gewohnheiten in deinem Leben, die dich von der Erreichung deiner Vision abhalten?
  • Wenn Du diese Dinge oder Gewohnheiten aus deinem Leben streichen würdest - wie würde sich dein Leben verändern?

Mein Start in 2021

Ich hatte mir in den Ferien vorgenommen vollkommen abzuschalten und einige alte Gewohnheiten wieder aufzunehmen - zur Entspannung. Dazu gehörte unter anderem ein Videospiel auf meiner alten Xbox 360, Filme schauen, Plätzchen essen so viel ich möchte und einiges mehr. Zu Beginn des neuen Jahres hatte ich, obwohl meine Vision klar und meine Ziele definiert waren, Probleme wieder in meinen produktiven Fluss zu finden. Wieso? Mein Gehirn dachte noch an das nicht vollendete Videospiel und die vielen Filme, die ich noch schauen wollte. Außerdem war meine Ernährung nicht mehr optimiert, ich hatte weniger Energie und einen schlechteren Schlaf. 

 

Früher wäre meine Antwort gewesen: Ich bleibe länger wach, bringe alles unter und schaffe es, neben all diesen Dingen produktiv zu sein und meine Ziele zu verfolgen. Heute weiß ich, dass dieser Ansatz zum Scheitern verurteilt ist. Stattdessen habe ich mit der REDUKTION begonnen. Die Xbox wurde aufgeräumt, die Plätzchen kamen weg und mit Hilfe von etwas Meditation und Self-Care, fand ich wieder zurück zu den wirklich wichtigen Dingen. Mein Gehirn hatte wieder Arbeitsspeicher für die Dinge, dir mir WIRKLICH wichtig sind.

30 Dinge ausmisten

Unser äußeres Umfeld ist häufig ein Spiegelbild unserer inneren Befindlichkeit. Herrscht in unserem Zuhause oder im Büro Unordnung, sind wir vermutlich auch innerlich nicht gut strukturiert. Deshalb hilft das Ausmisten physischer Gegenstände auch unserem Geist, sich neu zu ordnen und zu strukturieren. Die meisten von uns haben zu viele Dinge. Wir haben Kleidung, die wir nie tragen. Geschirr, das wir nie benutzen. Werkzeuge, die nie zum Einsatz kommen. Und obwohl diese Dinge nur da liegen, nehmen sie uns mentalen Arbeitsspeicher. Denn wenn wir uns am Morgen überlegen, ob wir nicht doch mal das gemusterte Hemd anziehen sollen (was wir dann eh nicht tun), wird bereits Energie und Willenskraft verbraucht.

 

Die Übung ist denkbar einfach: 

  • Entsorge 30 materielle Dinge. 

Du kannst diese auf einmal aussortieren und entsorgen, spenden, schenken oder verkaufen. Alternativ kannst Du für die nächsten 30 Tage jeden Tag einen Gegenstand auswählen und weg geben. Der Start ist meistens sehr leicht, da wir auf viele Dinge leicht verzichten können. Gegen Ende wird es dann schwerer, sich von bestimmten Dingen zu trennen.

 

Folgende Fragen können dir helfen:

  • Nutze ich diesen Gegenstand regelmäßig?
  • Habe ich Freude an diesem Gegenstand?
  • Kann ich einen Gegenstand für mehrere Funktionen nutzen und somit andere entsorgen?
  • Würde ich mir diesen Gegenstand wieder kaufen, wenn ich ihn verlieren würde?

Falls dir keine Kategorien einfallen, hier einige Vorschläge:

  • Kleiderschrank
  • Küchengeräte
  • Geschirr
  • Sport Equipment
  • Biohacking Equipment
  • Kosmetikartikel
  • Multimedia-Artikel
  • Gerümpel
  • Alte Unterlagen

Nachdem Du 30 Dinge aus deinem Leben entsorgt hast, wirst Du ein interessantes Gefühl erleben - Erleichterung. Dein Gehirn kann sich jetzt vermehrt auf die Dinge konzentrieren, die dich wirklich nach Vorne bringen. Fast so, als würde der Aufstieg zum Gipfel plötzlich von einem starken Aufwind begleitet. 


Zusammenfassung

Unsere inneren Ressourcen sind begrenzt (z.B. Disziplin, Aufmerksamkeit, Energie, Konzentration). Gehen wir zu viele Ziele auf einmal an, oder halten wir zu viele materielle Dinge in unserem Leben, brauchen wir diese Ressourcen zu schnell auf, um langfristig positive Gewohnheiten zu etablieren und neue Ziele und Vorsätze erfolgreich zu absolvieren. Denn die Erreichung deiner Vision und deiner Ziele ist, wie die Besteigung eines Berggipfels, kein Sprint. Es gilt die Ressourcen einzuteilen und Ballast abzuwerfen, wenn nötig. Die Entwicklung in diese Richtung kannst Du selbst in Gang bringen, indem Du 30 Dinge aus deinem Leben verbannst. 

"Hör damit auf dich durch Konsum abzulenken

und beginne damit, dich auf die

wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren."

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